Interreligiöse Fraueninitiative:

 „Interreligiöse Frauentreffs Herbst 2009“ und „Interreligiöses Lernen für Kinder u. Jugendliche“

 
Seit 2010:
Ganz im Sinne von SOFIA hat der SI Club Bamberg – Kunigunde sein neues Projekt gewählt: die Unterstützung der „interreligiösen Fraueninitiative“, konkret des Teilprojektes „interreligiöses Lernen für Kinder und Jugendliche“ und der „interreligiösen Frauentreffs“.
 
Aus der Projektbeschreibung:
„Die Interreligiöse Fraueninitiative ist ein Angebot von jüdischen, muslimischen und christlichen Frauen aus Bamberg.
Hier begegnen sich Frauen unterschiedlicher Religionen, Kulturen und Generationen. Sich kennen lernen, gegenseitig neue Horizonte öffnen, Glauben im Alltag von Jüdinnen, Christinnen und Musliminnen in Bamberg erleben und Gesellschaft aktiv gestalten, das ermöglichen unsere Angebote.“
Die vielfältigen interkulturellen Begegnungen lassen einen direkten Dialog in einer offenen und wertschätzenden Atmosphäre zu.
Das wiederum schafft die besten Voraussetzungen für ein gegenseitiges Kennenlernen der verschiedenen Kulturen.
Damit wird in hohem Maße das Verständnis füreinander gefördert. Vorurteile können abgebaut werden.
 
Geprägt wird das Projekt durch eine intensive interkulturelle Netzwerkbildung, kommunizieren doch Frauen unterschiedlicher Kulturen und Religionen miteinander: Jüdinnen, Christinnen (katholisch, evangelisch, christlich-orthodox) und Musliminnen (alevitisch, shiitisch).
 
Erweitert wird das engere Netzwerk durch die Zusammenarbeit mit dem AWO Migrationssozialdienst und dem Migrantenbeirat der Stadt. Träger der Initiative ist der Verein „Frauenbildungszentrum e.V.“ Die Arbeit wird derzeit ehrenamtlich geleistet von einer Gruppe von ca. 15 „Schlüsselfrauen“.
 
Im Team sind Frauen der Israelitischen Kultusgemeinde, von DITIB Bamberg, der Alevitischen Gemeinde, shiitische Frauen, Frauen aus katholischen, evangelischen und christlich-orthodoxen Kirchengemeinden, sowie Frauen des AWO Migrationssozialdienstes und des Migranten- und Integrationsbeirates der Stadt Bamberg vertreten. Gearbeitet wird institutions-unabhängig.
 
Die allgemeine Projektidee wird durch folgende Angebote umgesetzt:

  • regelmäßige Frauentreffs
  • ein wechselndes Programm mit Begegnungen in Moschee, Kirchen und der Synagoge, Frauenfest, Gemeinsames Kochen und Essen, ...
  • Workshops zu den Themenbereichen Frauen und Religion
  • Ausbildung von interreligiösen und -kulturellen Multiplikatorinnen
  • Arbeitskreis, Projekte, Fortbildungen und Beratung im Bereich "Interreligiöses Lernen mit Kindern und Jugendlichen"
  • Vermittlung von Referentinnen für Schulen und Gruppen
  • Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung mit überregionalen Projekten

 

Das Teilprojekt „interreligiöses Lernen für Kinder und Jugendliche“ richtet sich an Schulen und soll interreligiöse Kompetenzen vermitteln. Es wird für jede Religion ein Materialkoffer erstellt. Einen ganz wesentlichen Bereich des Teilprojektes stellen die Schulung des pädagogischen Fachpersonals dar und die Praxisbegleitung der Multiplikatorinnen, d.h. der Frauen, die projektbegleitend in die Schulen gehen werden.

 
Von besonderer Bedeutung ist die Sensibilisierung aller Beteiligten für interkulturelle Fragestellungen und Kompetenzen, der Dialog der Kulturen und aller mitwirkenden Kooperationspartner, die Stärkung von Frauen und ihre aktive Mitwirkung an der Gestaltung der Gesellschaft, denn diese Möglichkeiten werden ihnen gerade in Zuwanderungsgesellschaften traditionell oft nicht zugebilligt, und die Eindämmung rechtsradikaler Tendenzen durch Aufklärung.
 
Die zentrale Zielsetzung des Teilprojektes „interreligiöses Lernen“ ist analog dazu die Sensibilisierung der Kinder und Jugendlichen, um sie stark zu machen gegen rechtsradikales Gedankengut und ihnen die Bedeutung von Toleranz und gegenseitigem Respekt zu vermitteln.
 
Die gesellschaftliche Integration unterschiedlicher Kulturen ist eine wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Während auf der politischen Ebene vor allem in Wahlzeiten darüber diskutiert wird, damit auch Ängste geschürt werden, übernehmen Frauen in diesem Projekt, wie so häufig, eine Vorreiterrolle in der unmittelbaren ganz praktischen Umsetzung im Alltag.
 
Umso trauriger ist es, wenn diese Initiative in ihrer Existenz gefährdet ist, weil Zuschüsse nicht mehr gewährt werden.
So ist es leider auch in diesem Fall:

Der Europäische Integrationsfond hat seine Vergabebedingungen geändert, so dass dieses Projekt aus dem Raster gefallen ist. Die Interreligiöse Fraueninitiative ist nun gezwungen mit einem Notprogramm das Überleben der Initiative zu sichern, im Bestreben eine neue Basis für eine Weiterführung der vielfältigen Aufgaben zu finden, bzw. zumindest einige wichtige Teilprojekte weiter voranzubringen.
 
Unsere soroptimistische Unterstützung ist deshalb eine Hilfe zur Überbrückung dieser Durststrecke.
Wichtig ist dabei sowohl die ideelle, als auch die finanzielle Unterstützung der Initiative.
 
Die interreligiöse Fraueninitiative setzt sich in herausragender Weise für Ziele ein, die auch für uns Soroptimistinnen zu den grundlegenden Zielen unserer Arbeit gehören:

  • Menschenrechte und Stellung der Frau,
  • Gesellschaftliche Entwicklung und Freundschaft sowie internationale Verständigung.

 

Besonders die Ziele des derzeitigen Unionsprojektes „SOFIA“ – Soroptimistinnen für interkulturellen Austausch –werden in hervorragender Weise umgesetzt, von Frauen, für Frauen, direkt an der Basis, im Alltag.


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